Tja, da stehen wir nun. Ostern ist schon ein paar Wochen her. Und normalerweise hat uns der Alltag wieder.
Normal ist in diesem Jahr aber gar nichts. Aufgrund der Corona-Pandemie wird unser Alltag täglich neu verhandelt, auf den Prüfstand gestellt, werden Möglichkeiten ausgelotet und Risiken abgewägt.
Und ähnlich wie den Jüngern damals ist uns die Sache mit der Auferstehung Jesu – irgendwie fremd. Es passt nicht. Nicht zu unserer Erfahrung, nicht zu unserem täglichen Leben.
Die Botschaft hör ich wohl… Allein, es fehlt der Glaube. Die Jünger hören die Botschaft, sehen den Auferstandenen sogar höchstselbst – und kehren sicherheitshalber erstmal zu dem zurück, womit sie sich auskennen. Heimat, gelernter Beruf, Familie – das gibt Sicherheit.
Und obwohl die Gute Nachricht nun schon ca. 2000 Jahre alt ist, verhalten wir uns überwiegend ganz genau so.
Das Fest der Auferstehung feiern wir regelmäßig jedes Jahr (jeden Sonntag eigentlich). Aber welche Relevanz hat die Auferstehung in unserem Alltag? Woran zeigt sich unser Glaube?
Die Jünger haben eine ganze Weile gebraucht, bis sie, erfüllt vom heiligen Geist, gar nicht anders konnten als ihr bisheriges Leben erneut umzukrempeln und die Frohe Botschaft in den Mittelpunkt zu rücken.
Frohe Botschaften sind rar dieser Tage. Doch die Botschaft der Auferstehung ist gerade heute so bitter nötig.
In den Krankenhäusern und Pflegezentren, an den Sterbebetten, aber auch überall dort, wo Menschen vereinsamen oder sich gegenseitig auf die Nerven gehen – überall hier ist die Botschaft vom Leiden und Sterben Christi und von seiner Auferstehung Not wendend.
Wir glauben, dass diese Frohe Botschaft mehr ist als eine 2000 Jahre alte Geschichte. Sie passiert hier und heute. Jeden Tag. Und gerade in der größten Not, im bittersten Elend.
Der Herr ist auferstanden. Halleluja!
Stefanie Meyer, Gemeindereferentin