Newsletter // Pressemeldung 006

Liebe Mitchristen in Porz,

Ein seltsames Osterfest haben wir jetzt; fast alles ist anders und die Welt neu sortiert. Für uns als Christengemeinde fallen natürlich die fehlenden Gottesdienste, Treffen und geschlossenen Kirchen ins Gewicht. Aber wir machen das Beste draus und so geht es ja vielen unter Ihnen, die sich arrangieren, Vorsicht wahren und dennoch nicht daran verzweifeln wollen.
Dabei ist das Osterfest eigentlich verrückt genug und braucht gar nicht solche zusätzlichen Herausforderungen: Auferstehung von den Toten! Was ist das für eine Botschaft! Ich meine, man kann das mit der aktuellen Lage gut vergleichen: Irgendwie empfinden wir das Leben jetzt auch wie tot und warten auf den ‚Exit‘, oder kann man auch ‚Auferstehung‘ sagen? Ja, das Virus Corona lässt das öffentliche Leben aussterben und wir wissen, dass wir wieder zum Leben erwachen werden; fragt sich nur wann…

Nicht anders ist das mit der Auferstehungsbotschaft Jesu auch gemeint: Wir wissen, dass wir sterben – wir wissen aber auch, dass es ein Weiterleben geben wird. Ist es beim Virus die Natur und die Naturwissenschaft, die uns zum Leben zurückführt, indem sie Mittel und Wege finden, das Virus einzudämmen, so ist es beim leiblichen Tod die Liebe Gottes, die uns das Weiterleben ermöglicht. Diese Liebe bindet uns so in das Ewige ein, dass wir trotz Sterben das Leben nicht verlieren. In der Liebe Gottes geht das Leben weiter, wir bleiben Geliebte und damit vereint mit dem, der uns liebt.

Geliebt zu werden tut uns aber auch schon zu Lebzeiten gut – gerade jetzt, wo manch einer, der gebeutelt wird von der Krise, einer dunklen Zukunft entgegensieht. Wer geliebt wird, wird getragen – also lasst euch lieben, damit ihr Halt findet! Gott ist die Liebe…

Das wünsche ich Ihnen zum Osterfest, dass wir die Kernbotschaft Jesu neu entdecken: sich von Gott lieben zu lassen – bedingungslos und grenzenlos. Frohe Ostern und bleiben Sie gesund!

Ihr Pastor Berthold Wolff mit dem gesamten Pastoralteam

Kirchen geschlossen oder geöffnet?!?

Es erreichen uns in den letzten Tagen zahlreiche Rückmeldungen, Anrufe und Briefe, die auf die geschlossenen Kirchen in Porz Bezug nehmen. Die Meinung ist dabei sehr geteilt: viele unterstützen, dass wir die öffentlichen Räume angesichts einer eingeschränkten Ausgehverordnung verschlossen halten. Andere wünschen sich sehr, dass die Kirchen gerade in dieser Situation für die Öffentlichkeit geöffnet wären.

Auch wir sehen beide Seiten und sind in der Situation, abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen, die wir als Seelsorgeteam in Porz verantworten wollen und können. Äußerungen von anderen Kirchenvertretern in der Öffentlichkeit, andere Haltungen und Praktiken in der Umgebung und Nachbarschaft mögen irritieren. Es gibt zur Zeit jedoch keine vorgegebene Linie im Erzbistum Köln, der wir zu folgen haben. So spricht sich das Pastoralteam und die Verwaltungsleiter_innen zum wiederholten Mal mehrheitlich und sehr bewusst für eine Fortführung der bisherigen Haltung hier in Porz aus, wohl wissend, dass wir damit einige in unseren Gemeinden sehr enttäuschen.

Solange aber die Gefährdungslage andauert, die Maxime lautet, zuhause zu bleiben, nachwievor keine definierte Klarheit über die Verbreitung des Virus vorherrscht und die öffentliche Hand keine neuen Verordnungen bekanntgibt, sehen wir keine Veranlassung, hier ein gegenteiliges Zeichen zu setzen und die Kirchen -auch nicht zum Teil- zu öffnen.

Dabei geht es uns vor allem darum, MitarbeiterInnen zu schützen und die Risikogruppe gar nicht erst in eine Entscheidung zu bringen, das Haus für einen Kirchbesuch zu verlassen.

Über den 19.4. hinaus wird es eine neue Perspektive geben. Bis dahin können wir Sie nur auf unsere Bestrebungen verweisen, das seelsorgliche Angebot über die verschiedenen Medien (Pfarrnachrichten, Internet, Telefon) zu gestalten. Sprechen Sie mit einem Seelsorger_in, wir haben ein offenes Ohr für Sie! Wir bitten Sie herzlich, diese Entscheidungslage zum Wohle aller mitzutragen.