„Körperliche und emotionale Nähe sind grundlegend für menschliche Beziehungen.
ABER: Mir sind meine Rolle und Funktion klar und ich verhalte mich entsprechend, dass ich Beziehungen und Abhängigkeiten nicht ausnutze.
Körperkontakte und Nähe zum Anderen sind lebendige Teile von Spielen, Methoden, Aktionen und Begegnungen.
ABER: Niemand darf dabei gegen den Willen zu etwas gedrängt werden und ich achte auf eine angemessene Form von Körperkontakten, Nähe und Distanz.“
(aus dem Verhaltenskodex)
Klar ist, dass Beziehungen nur wachsen, wenn sich eine gesunde Nähe zwischen den Menschen langsam entwickelt. Manchmal wollen Menschen einem anderen sehr nahe sein, der/die andere will aber keine Nähe oder Berührung. Dies gilt es zu respektieren. Eine „Waage“ zwischen Nähe und Distanz miteinander zu finden ist eine Aufgabe in der Beziehung. Jesus kann in seiner Position als Rabbi und Freund Nähe aufbauen zu den Jüngerinnen und Jüngern und zu allen, die ihn hören, sehen und fühlen wollen. Manche wollen ihm ganz nahe sein, berühren das Gewand (Mt 9,20); einer will wissen, wo er wohnt (Mt 8,19). Jesus lässt einmal Nähe zu – das andere Mal grenzt er sich eher ab. Ihm geht es in beiden Fällen um das Wohl des Menschen und um die Botschaft: Gott ist euch allen nahe und er ist ein feinfühliger Gott.
Wir sind gefordert, im Umgang mit unseren Mitmenschen vor allem eine Haltung des Respekts vor dem Willen des anderen zu üben. Außerdem gilt es, gerade in Beziehung zu Kindern und Jugendlichen eine Haltung der Selbstreflexion einzunehmen. Das bedeutet: Ich muss wissen, was ich tue und rede und dabei das Wohl des anderen im Blick haben.
Folgende Fragen können helfen, über das eigene Verhalten nachzudenken:
Ursula Bell, Gemeindereferentin